3 Fehler, Die Sie Vermeiden Sollten!

Import Aus Indien?

Beim Import aus Indien ist es sehr wichtig, die mit dem Lieferanten vereinbarten Handelsbedingungen zu kennen. Das Grundproblem besteht darin, dass Zweifel bestehen können ob man Ex-works oder FOB gebucht hat. Ex-works bedeutet, dass Sie als Importeur aus Deutschland den gesamten Transport ab Fabrik in Indien zahlen. FOB bedeutet, dass man nur ab dem Hafen oder Lagerhaus zahlt, von dem die Fracht nach Vereinbarung aus versendet wird.

1. Wörter, die teuer werden können: „FOB New Delhi“

Ein Fehler beim Import aus Indien wird häufig in Bezug auf FOB New Delhi gemacht. Denn New Delhi liegt nicht am Meer, sondern mitten im Land. Wenn man FOB New Delhi bucht, bedeutet das, dass der Lieferant für die Lieferung an ein Lagerhaus in New Delhi zahlen muss.

In Indien gibt es einen „Interstate Tax“ und daher wird Fracht, die von einem Staat in den anderen transportiert wird, versteuert. New Delhi besteht aus drei verschiedenen Staaten, weshalb es wichtig ist zu vereinbaren in welchen Staat die Fracht geliefert wird. Wohnt der Lieferant beispielsweise in Haryana und das Lagerhaus Ihres Spediteurs befindet sich in Uttar Pradesh, so müssen Sie für die Einfuhr Steuern zahlen. Es ist deswegen wichtig vorher mit dem Lieferanten abzumachen, aus welchem Staat man die Fracht haben möchte.

2. Achten Sie darauf, von wo Sie den Import aus Indien bestellen!

Der zweite Fehler, den Leute oft machen ist eine Unterschätzung der Lieferzeiten aus Indien. Heute ist es mittlerweile nur Mumbai, oder näher beschrieben der Hafen Nhava Sheva, der mit einem Hauptservice, also einer direkten Verbindung zu Europa, verbunden ist. Von allen anderen Häfen in Indien muss die Fracht über Nhava Shva oder über Columbo in Sri Lanka transportiert werden. Das heißt, dass der Import aus Indien relativ lange dauert. Vom Haupthafen in Nhava Sheva aus, dauert die Lieferung ca. 35-40 Tage. Doch möchten Sie Fracht aus New Delhi oder aus Calcutta oder Chennai, dann müssen Sie mit mindestens 10 weiteren Tagen rechnen, bevor Ihre Fracht in Deutschland ankommt. Bekommen Sie Fracht von woanders als Mumbai, sollten Sie deswegen mit einer Lieferzeit von über 50 Tagen rechnen.

Das überrascht viele. Bezüglich der Lieferzeiten kann ebenfalls erwähnt werden, dass Indien für seine Verspätungen bekannt ist. Insbesondere bei Waren aus Mumbai, weil dort oft ziemlich lange Staus oder Wartezeiten vorkommen, wodurch die LKWs und die Waren sich verspäten.

Import Aus Indien

Möchte man Waren aus Nordindien importieren, ist es vorteilhaft direkt aus New Delhi zu buchen. Denn dann wird die Fracht in einen Zug in New Delhi gelastet. Züge werden, wenn sie am Hafen in Mumbai ankommen, gegenüber LKWs vorzüglich behandelt, weswegen die Verspätungen hier oft geringer sind.

3. Haben Sie die richtigen Unterlagen für Ihren Import aus Indien?

Der letzte Fehler, der oft passiert, ist, dass Importeure vergessen, dass man originale Transitpapiere braucht, um die Fracht in Deutschland freigegeben zu bekommen. Das heißt, wenn die Ware geliefert und verladen wurde, wird ein „Frachtbrief“ erteilt. Der wird vom Spediteur ausgestellt und muss in physischer Form an den Importeur in Deutschland geschickt werden, der das Dokument wiederum zum Spediteur, oder Agenten in Deutschland schicken muss, um die Fracht ausgeliefert zu bekommen.

Eine Alternative wäre ein “Telex Release“ zu bekommen, oder wenn es sich um volle Container handelt, dass man den Versand mit einem Seefrachtbrief (Seaway bill) anstatt eines Konnossement (Bill of Lading) macht. Dann wird die Fracht nämlich automatisch mit den Originalpapieren an den Importeur freigegeben. Als Importeur müssen Sie dies jedoch bei Buchungsbeginn angeben, da die Ware in der Regel nicht gemäß den oben genannten Dokumenten verschickt wird.