Internationaler Handel kann eine knifflige Angelegenheit sein und Fehler können während des Prozesses auftreten. Allerdings kann es hilfreich sein, seine Hausaufgaben gemacht zu haben und so hoffentlich Fehltritte bezüglich des Import aus Hong Kong zu vermeiden. Im folgenden Artikel haben wir für Sie die wichtigsten Aspekte hervorgehoben, denen Sie sich bewusst sein müssen, um eine problemlose Import-Erfahrung haben zu können.
Handeln mit Hong Kong
Die Hong Kong-Region ist teilautonom hinsichtlich ihrer eigenen Währung und ihres eigenen Steuer- und Justizsystems, dennoch steht sie unter Chinas Kontrolle und befindet sich in Südchina. Hong Kong verfügt über den weltweit verkehrsreichsten Flughafen für internationalen Güterverkehr und hat einen der weltweit aktivsten Container-Häfen. Dies ist zum Teil dadurch bedingt, dass Hong Kong ein „freier Hafen“ ist, was bedeutet, dass jegliche Güter, die nach Hong Kong und aus Hong Kong heraus gebracht werden, von Zollkontrollen und -verfahren befreit sind, was Hong Kong zu einem attraktiven Handelszentrum macht. Hong Kong weist einen der niedrigsten Steuersätze und eine der unkompliziertesten Steuerstrukturen der Welt auf.
Finden Sie hier mehr über Hong Kongs Handelspolitik heraus und für weitere Informationen bezüglich des Handels zwischen Hong Kong und der EU klicken Sie hier.
FOB oder EXW beim Import aus Hong Kong?
FOB (Free On Board) und EXW (Ex Works) sind die beiden Lieferbedingungen, die am häufigsten für den Import aus Hong Kong und generell Importe aus Übersee genutzt werden. FOB umfasst einen „Hafen-zu-Tür“-Service, bei dem Ihr Lieferant für alle örtlichen Kosten verantwortlich ist, sprich: für den Transport zum Lagerhaus des Spediteurs, die Handhabung der Fracht und die Exportabfertigung. Bei einem Handel unter EXW-Bedingungen ist es hingegen so, dass Sie für den gesamten „Tür-zu-Tür“-Service – alle Kosten inbegriffen – zuständig sind.
Beide Bedingungen haben ihre Vor- und Nachteile und die Entscheidung, welche der beiden Optionen die vorteilhaftere für Sie ist, hängt von der jeweiligen Lieferung ab:
FOB-Vorteile sind: Sie ist oftmals ein wenig günstiger als eine EXW-Lieferung. Dies ist der Fall, da der Lieferant im Ursprungsland oftmals dazu fähig ist, die örtlichen Kosten günstiger als Ihr ausgewählter Spediteur es kann, zu übernehmen. Dies ist nur für LCL-Lieferungen relevant, da es bei FCL-Lieferungen keine Skaleneffekte für den lokalen Transport gibt. Darüber hinaus müssen Sie sich nicht mit der Dokumentation im Ursprungsland befassen, da dies in den Verantwortungsbereich Ihres Lieferanten fällt. Zu guter Letzt sind FOB-Angebote einfach zu erhalten, schließlich stellt dies den „einfachen Teil“ dar.
Inkassospesen sind etwas kniffliger und es bedarf je nach der jeweiligen Lieferung für gewöhnlich ein wenig mehr Zeit, um die Inkassospesen zu berechnen.
FOB Nachteile: Sie sind dem Risiko ausgesetzt, dass Ihr Lieferant die örtlichen Kosten plötzlich nicht mehr übernehmen möchte, obwohl dies eindeutig seiner Verantwortung unterliegt. Zudem wird Ihnen Ihr Lieferant höchstwahrscheinlich zusätzliche Kosten berechnen, welche Ihre gesamten Handelskosten steigen lässt.
EXW Vorteile sind: Sie tragen die Verantwortung und haben von Anfang bis Ende die komplette Kontrolle über Ihre Lieferung und die damit verbundenen Kosten. Zudem können Sie Ihre Produkte etwas günstiger bekommen, wenn Sie unter EXW-Bedingungen handeln, da Ihr Lieferant – wie bereits oben erwähnt – beim Handel unter FOB-Bedingungen die örtlichen Transportkosten zur Rechnung hinzufügt.
EXW Nachteile: Es handelt sich hierbei oftmals um die kostspieligste Lösung, da Sie alleine für den gesamten Transportprozess zuständig sind. Zudem sind Sie, wenn Sie unter EXW-Bedingungen handeln, für die Exportabfertigung zuständig, weshalb Sie sicherstellen müssen, dass Ihr Lieferant, falls nötig, über eine Einfuhrgenehmigung verfügt. Außerdem müssen Sie bei der Wahl des Spediteurs, der Ihre Lieferung übernimmt, sicherstellen, dass der jeweilige Spediteur dazu imstande ist, Ihnen einen „Tür-zu-Tür“-Service anzubieten und dass er die Zollabfertigung übernimmt.
Vergessen Sie nicht, Ihre Möglichkeiten zu prüfen, sodass Sie herausfinden können, welcher Service für Sie am vorteilhaftesten ist. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie die Vereinbarung in schriftlicher Form erhalten, sodass keinerlei Zweifel im Bezug auf die vereinbarten Bedingungen aufkommen können.
Sie können einiges mehr über FOB und EXW und wie man die zwischen den beiden Optionen die richtige Wahl trifft hier erfahren.
Sobald alle Einzelheiten geregelt sind, können Sie ganz einfach nach den Preisen sowohl für FOB als auch für EXW aus Hong Kong schauen – und von anderen Zielen auf der ganzen Welt -, indem Sie unseren Preisrechner verwenden.
Seefracht oder Luftfracht?
Bei der Entscheidung darüber, wie Sie Ihre Güter nach Hause bekommen wollen, werden folgende Parameter Ihre Wahl oft am meisten beeinflussen: Transitzeit und Preis. Beim Import aus Hong Kong per Schiff wird es für gewöhnlich 35-40 Tage Tür-zu-Tür dauern und bei der Luftfracht kann mit bis zu 10 Tagen gerechnet werden – je nachdem, ob Sie einen Standard- oder einen Express-Service wählen.
Seefracht: FCL oder LCL?
Im Bezug auf containerisierte Seefracht müssen Sie sich mit den Begriffen LCL und FCL beschäftigen, welche verschiedene Wege darstellen, über die Sie Ihre Güter liefern können. FCL (Full Container Load) bezieht sich auf die Verschiffung eines vollen Containers, während LCL (Less than Container Load) eine Lieferung, bei der sich einige Importeure einen Container „teilen“, bezeichnet.
Das Volumen und Gewicht Ihrer Lieferung bestimmt, welche der beiden Optionen die vorteilhaftere für Sie darstellt. Als Faustregel gilt, dass alle Lieferungen unter 15 m³ am besten als Stückgut (LCL) gesendet werden, während Lieferung von 15 m³ oder größer dafür geeignet sind, in einem oder mehreren vollen Containern verschifft zu werden (FCL).
Es gibt beim Import aus Hong Kong drei verschiedene Arten von Containern: 20 Fuß, 40 Fuß und 40 Fuß HQ.
Ein 20-Fuß-Container kann maximal mit 24.000kg belastet werden und bietet Platz zur Lagerung von etwa 30 m³.
Ein 40-Fuß-Container kann maximal mit 26.000kg belastet werden und bietet Platz für eine Lagerung von etwa 60 m³.
Ein 40-Fuß-HQ-Container kann maximal mit 28.500kg belastet werden und bietet Platz für eine Lagerung von etwa 70 m³.
Bei LCL (Stückgut), wird der Preis auf Basis des Volumens (in Kubikmetern) berechnet, welches darauf hinweist, wie viel Platz die Güter im Container einnehmen.
Da die Gewichtsbeschränkung für die Seefracht ziemlich hoch ist (1000kg/cbm), beeinflusst das Gewicht den Preis für gewöhnlich nicht, außer Sie haben eine äußerst schwere Fracht.
Luftfracht
Im Gegensatz dazu, wird der Preis der Luftfracht auf Basis des Gesamtgewichts Ihrer Lieferung berechnet. Dementsprechend sind die Güter teurer, je schwerer sie sind.
Genauer gesagt wird der Preis für die Standard-Luftfracht auf Basis des „volumetrischen Gewichts“ bestimmt, welches besser als „frachtpflichtiges Gewicht“ bekannt ist.
Dies bedeutet in der Praxis, dass der Preis auf Basis eines „Volumengewicht-Faktors“, der auf der Ladekapazität des Flugzeugs basiert und im Voraus von der Fluggesellschaft bestimmt wurde, um angemessene Preise für Güter mit einer geringeren Dichte zu erheben.
Für gewöhnlich entspricht der Volumengewicht-Faktor 166,67 Kilogramm pro Kubikmeter, was im Grunde genommen bedeutet, dass Sie pro Kubikmeter an Gütern, die Sie importieren, für 167kg bezahlen müssen, obgleich das tatsächliche Gewicht Ihrer Lieferung nur 50kg beträgt. Wenn Ihr Kubikmeter 250kg wiegt, so müssen Sie selbstverständlich für 250kg anstelle 167kg zahlen.
Ergo bringt die Seefracht beim Vergleich der beiden Verkehrsträger oftmals einen preislichen Vorteil mit sich, wobei der Preisunterschied bei großen/schweren Lieferungen selbstverständlich groß und bei kleinen/leichten Lieferungen klein ist. Jedoch stellt die Luftfracht für gewöhnlich die kostengünstigste Option bei sehr kleinen/sehr leichten Lieferungen darstellt.
Deshalb kann es sinnvoll sein, sich beim Import aus Hong Kong beide Optionen anzuschauen, um herauszufinden, wann die Seefracht die bessere Lösung darstellt und wann es vorteilhafter ist, von der Luftfracht Gebrauch zu machen. Finden Sie hier die Preise für See- und Luftfracht über unseren Online-Preisrechner.
Preisbeispiele
FOB Hong Kong – Berlin
3,3 m3 / 830kg – Seefracht
EUR 720
FOB Hong Kong – München
20-Fuß-Container – Seefracht
EUR 2.464
FOB Hong Kong – Stuttgart
12 m3 / 6.200kg – Seefracht
EUR 1.968
EXW Hong Kong – Wilhelmshaven
0,8 m3 / 54kg – Luftfracht
EUR 620
EORI-Beantragung
Beim Import aus Hong Kong und anderen Länder außerhalb der EU müssen Sie eine EORI-Nummer beantragen. Die EORI-Nummer wird benötigt, um Güter mit dritten Länder (Länder außerhalb der EU) zu handeln. Falls Sie nicht bereits eine EORI-Nummer haben, dauert es für gewöhnlich 3 Arbeitstage, bis Sie eine erhalten.
Sollten Sie Einschränkungen unterliegende Güter importieren wollen – wie beispielsweise Schusswaffen -, so müssen Sie ebenfalls eine Importgenehmigung beantragen.
Für weitere Informationen zu den wichtigen Aspekten des Imports lesen Sie bitte dies.
Zoll
Beim Import von Gütern aus Hong Kong oder sonstigen Ländern außerhalb der EU sind Sie dazu verpflichtet, Ihre Importe beim Zoll anzumelden (dies wird für gewöhnlich von einem Dritten übernommen, sprich: von einem Spediteur oder einem Kurier) und die Güter zu verzollen. Die Betragshöhe hängt von der Frachtart ab und davon, von wo auf der Welt aus importiert wird. Dementsprechend müssen Sie den Produkt-Code oder die Produkt-Codes Ihrer Güter kennen, um so die Verbrauchssteuer berechnen zu können.
Um den richtigen Produkt-Code zu finden und um mehr über die Einfuhrabgaben herauszufinden, können Sie von folgendem Link und Suchinstrument profitieren: www.zoll.de
Sobald Sie den Produkt-Code kennen, können Sie zudem die TARIC-Datenbank durchsuchen, die Ihnen Informationen zu verschiedenen Zollregelungen bieten kann – Zollsenkungen und Abgabenbefreiungen inbegriffen.
Mit Transporteca aus Hong Kong importieren
Wenn Sie nun entschieden haben, wie Sie Ihre Güter nach Hause liefern lassen möchten, so müssen Sie als nächstes einen relevanten Spediteur auswählen, der den Transport für Sie übernimmt.
Tatsächlich kann es oftmals schwierig sein, die gesamten Versandkosten vorab herauszufinden, was leider bedeutet, dass einige Importeure am Ende unerwartete Kosten zahlen müssen, bevor Sie Ihre Güter geliefert bekommen können – was natürlich in einer nicht zufriedenstellenden Import-Erfahrung resultiert.
Schauen Sie sich beispielsweise das unten aufgeführte Beispiel einer tatsächlichen Rechnung eines Spediteurs an. Können Sie herausbekommen, was genau die einzelnen Gebühren decken?
Um dies zu vermeiden, erhalten Sie stets einen Pauschalpreis, wenn Sie Ihren Transport über Transporteca buchen. Wir garantieren Ihnen, dass keine unerwarteten oder zusätzlichen Kosten auf Sie zukommen, solange Sie die korrekten Frachtdetails während Ihren Buchung angegeben haben. Wenn Sie zum Beispiel die Abholung von 1 m3 gebucht haben, aber die Güter tatsächlich 3 m3 sind, dann werden Ihnen die zusätzlichen Kosten angerechnet. Sollten Sie in einem Alternativ-Szenario eine Fracht von 3 m3 gebucht haben, aber die Fracht ist dann doch nur 1 m3, dann wird Ihnen die Preisdifferenz zurückerstattet. Allerdings ist es stets bevorzugt, dass Sie das genaue Volumen und Gewicht Ihrer Lieferung angeben – Ihr Lieferant kann Ihnen diese Informationen ziemlich einfach zukommen lassen. So muss sich keiner mit zusätzlichen Rechnungen oder Rückerstattungen herumschlagen und wir können sicherstellen, dass genug Platz für Sie in dem Container oder dem Flugzeug reserviert ist.
Testen Sie unseren Online-Preisrechner und unser Buchungsportal hier. Und wenn Sie das finden, wonach Sie suchen, so können Sie direkt online buchen und kurz darauf wird dem deutschen Spediteur und dem Lieferanten in Hong Kong in einem automatisierten Verfahren eine E-Mail geschickt, sodass sie sich auf die Einzelheiten für die Abholung (EXW) oder für die Lieferung zum Lagerhaus (FOB) – je nachdem, welchen Service Sie gebucht haben – einigen können.
Sollten Sie irgendwelche Fragen hinsichtlich des Imports aus Hong Kong haben, so kontaktieren Sie uns doch bitte. Wir sind stets bereit, Ihre Fragen über [email protected] oder +44 20 3769 6586 zu klären.