Die Frustration entsteht teils, weil Verbraucher es mittlerweile gewohnt sind Preise von Flugtickets und Hotels bis hin zu Elektrogeräten und Kinderklamotten leicht im Netz zu finden und vergleichen zu können.

Und des weiteren, kennen Importeure/Exporteure die neu auf dem Transportmarkt sind, die grundlegenden „Produkttypen“ der Transportwelt nicht, wie z.B. FOB (Frei an Bord) und EXW (Ab Werk).

1. Wo finde ich Frachtkosten?

Die meisten Transportmärkte sind noch immer offline. Mit anderen Worten: Sie müssen den Spediteur anrufen, um Lieferkosten für Ihre Fracht zu erfragen. Jedoch gibt es mittlerweile für bestimmte Märkte ein paar Alternativen:

www.fragtopgaver.dk – Transport innerhalb Dänemark
www.transporteca.com – Transport von und nach Dänemark mit Schiff, Flugzeug und LKW
www.timocom.dk – LKW-Transport innerhalb Europas
www.freightquote.com – Transport innerhalb der USA
www.xpressrate.com – Transport von und nach den USA mit Schiff und Flugzeug
www.flexport.com – Transport von und nach den USA
www.nimber.com – Privatfracht von Privatpersonen für Privatpersonen

2. Was ist in den Frachtkosten inbegriffen?

Um Frachtkosten vergleichen zu können, muss ein Grundverständnis für die Elemente einer Fracht vorhanden sein. Zum Glück bestehen fast alle Transporte aus den gleichen 7 Elementen:

Abholung
Exportzollabfertigung
Exporthandhabung
Seefracht, Luftfracht oder Straßengüterverkehr
Importzollabfertigung
Importhandhabung
Auslieferung

Lesen Sie unseren Artikel um mehr Informationen über den Transportprozess zu bekommen. Wie Sie in der Liste oben sehen können, befindet sich die Fracht in der Mitte (Punkt 4) und es gibt drei weitere Elemente (Abholung/Auslieferung, Zollabfertigung und Handhabung) an jedem Ende.

Wenn Fracht aus einem EU-Land in ein anderes EU-Land geschickt wird, ist die Zollabfertigung an beiden Enden (Punkt 2 und 5) nicht Teil des Prozesses. Wenn Sie einen ganzen Container oder Lastwagen schicken, dann wird die Handhabung an beiden Enden gestrichen (Punkt 3 und 6). Ansonsten gelten jedoch alle 7 Punkte.

Wo finde ich Frachtkosten?

Wenn zwei Vertragsparteien einen Handel eingehen, sollte gleichzeitig ein Vertrag der gewählten Transportbedingungen abgeschlossen werden. Dafür verwendet man sogenannte Incoterms. Die Meistgebrauchten für Importeure sind FOB und EXW und CFR und DAP für Exporteure.

Als Importeur:

EXW bedeutet Ab Werk und beinhaltet Zahlung aller Punkte d.h. 1-7.
FOB bedeutet Frei an Bord und beinhaltet Zahlung der Punkte 4-7.

Als Exporteur:

DAP bedeutet Geliefert Benannter Bestimmungsort (Delivery At Place) und beinhaltet Zahlung aller Punkte d.h. 1-7.
CRF bedeutet Kosten und Fracht (Cost & Freight) und beinhaltet Zahlung der Punkte 1-4.

3. Wie geben Spediteure Frachtkosten an?

Wenn Sie sich Grundwissen über die Arbeit der Spediteure und wie sie Preise angeben, aneignen, kann Ihnen dies einiges erleichtern. Ein Spediteur kann Ihnen in der Regel immer die Frachtkosten d.h. Punkt 4, inklusive die lokalen Kosten in dessen Land nennen.

Mit anderen Worten: Fragen Sie einen deutschen Spediteur nach dem Preis einer Importsendung von Vietnam nach Deutschland, dann kann der Spediteur Ihnen ganz einfach den Preis der Punkte 4-7 nennen, der FOB entsprechend. Die Preise der Punkte 1, 2 und 3 sind nicht vorhanden und der Spediteur muss daher erst seinen lokalen Agenten in Vietnam kontaktieren.

Diese Vorgangsweise muss der Spediteur bei jeder seiner Kundenanfragen machen. Es ist ein sehr arbeitsaufwendiger Prozess, den ein Spediteur meist nur ausführt, wenn er tatsächlich das Gefühl hat, dass sie Ihren Transport bei Ihm bestellen möchten. Mit anderen Worten: Ein Spediteur bevorzugt es normalerweise, Ihnen die Frachtpreise FOB anstatt EXW zu geben.

Wie geben Spediteure Frachtkosten an?

Das gleiche gilt für den Warenexport. Ein deutscher Spediteur kann Ihnen schnell die Preise der Punkte 1-4 heraussuchen, also der CFR entsprechend. Dagegen müsste er erst einen seiner lokalen Agenten im Adressatenland anfragen, um die Preise für 5-7 zu erfahren. Darum bevorzugt ein Spediteur es normalerweise, Ihnen als Exporteur die Frachtpreise CRF anstatt DAP zu geben.

Beachten Sie diese Gegebenheiten, wenn Sie mit Ihrem Spediteur über Frachtkosten verhandeln.

4. Erhalten Sie immer einen Gesamtpreis

Sie werden oft erleben, dass ein Spediteur Ihnen eine ganze Liste mit Teilelementen des Preises schickt, in Erwartung, dass Sie selbst den konkreten Preis ausrechnen.

Solch eine Liste beinhaltet normalerweise viele verschiedene Währungen und eine Menge Abkürzungen, die sehr verwirrend sein können. Sehen Sie im Folgenden ein Beispiel einer solchen Liste:

Freight all-in: Euro 348
Port charge: USD 13 per W/M
Offload on warehouse: USD 3.3 per W/M
Clean customs: USD 25/bill
Document: USD 32/bill
ENS: USD 30/bill
Telex release: USD 16.5/bill
Commodity inspection fee: USD 16.5/shpt
Truck up: USD 400.00

Können Sie den endgültigen Frachtpreis ausrechen? Wenn Sie ein solches Angebot bekommen, sollten Sie den Spediteur darum bitten den endgültigen Preis der Sendung auszurechnen. Sehen Sie aktuelle All-Inclusive Frachtkosten hier.

Was ist üblich? Die verschiedenen Transportmöglichkeiten haben ihre eigenen „Preiskulturen“, also eine bestimmte Art und Weise Frachtpreise anzugeben. Für Sie als Importeur/Exporteur, kann es von Vorteil sein diese Unterschiede zu kennen.

Frachtkosten bei Straßengüterverkehr

5. Frachtkosten bei Straßengüterverkehr

Hier ist der Knackpunkt, inwiefern der Transport zwischen zwei EU-Ländern stattfindet.

Wenn der Transport zwischen zwei EU-Ländern stattfindet, wird der Spediteur Ihnen in der Regel einen All-Inclusive Preis geben und Sie müssen nichts Weiteres tun. Ist der Transport dagegen aus oder in die EU, z.B. aus der Schweiz nach Deutschland, dann werden Sie gewöhnlich einen Frachtpreis sowie einen Preis der Exportverzollung in der Schweiz und einer Importverzollung in Deutschland bekommen.

6. Frachtkosten bei Seefracht

Bei Seefracht wird der Spediteur Ihnen gewöhnlich einen All-Inclusive Preis über die Elemente in seiner Obhut gewährleisten. Typischerweise würden die Seefracht und die Kosten im Land des Spediteurs sein, z.B. Deutschland für einen deutschen Spediteur. Brauchen Sie die Kosten ‘am anderen Ende’, wird dies in der Regel in mehreren Linien gewährleistet werden (s.o.).

Frachtkosten für Luftfracht

7. Frachtkosten für Luftfracht

Standard Luftfracht ist Fracht, die mit Passagiermaschinen, z.B. Lufthansa, transportiert wird. Die Struktur standardisierter Luftfracht ähnelt sehr der von Seefracht, d.h. der Spediteur kann Ihnen unbeschwert einen Preis für die Luftfracht und den lokalen Kosten des Heimatlandes geben. Es wird jedoch etwas dauern die überseeischen Kosten zu beschaffen und würde in mehreren Linien angegeben werden.

Kuriergut wird mit globalen Kurierunternehmen geschickt wie z.B. FedEx, UPS, DHL oder TNT. Hier bekommen Sie immer einen All-Inclusive Preis, der alle 7 Elemente beinhaltet. Mit anderen Worten sind die Preise immer auf der Basis von EXW (für Import) und DAP (für Export). Sie können mit FOB oder CFR schicken, aber der Preis ist der gleiche, weswegen dies sich bei Kurierdiensten nicht lohnt.

8. Der Unterschied zwischen Zoll und Verzollung

Vielen fällt es schwer, den Unterschied zwischen den Begriffen Zoll und Verzollung zu verstehen. Zoll ist die Gebühr, den der Staat von Ihnen fordert, wenn Sie Ware importieren oder exportieren. Die Zollabfertigung kommt direkt vom Finanzamt.

Verzollung ist die mit der Deklaration der zu exportierenden/importierenden Ware verbundene Arbeit. Diese Arbeit wird meist von einem Spediteur ausgeführt, der die nötigen Informationen zur Art der Fracht und des Warenwerts im Zollsystem eingibt.

9. Mehrwertsteuer

Es wird unterschieden zwischen Mehrwertsteuer für Transport und Mehrwertsteuer für die Ware, die Sie transportieren. Wenn der Transport zwischen zwei EU-Ländern stattfindet, muss Mehrwertsteuer für den ganzen Transport berechnet werden. Es ist die Verantwortung des Spediteurs diese Kosten abzurechnen. Wenn Sie z.B. eine Palette aus Italien nach Deutschland transportieren wollen, dann ist es die Verantwortung des Spediteurs die Mehrwertsteuer von 25% zu erheben.

Falls der Transport zwischen oder in ein Land außerhalb der EU stattfindet, muss für den Teil des Transports, der in der EU stattfindet Mehrwertsteuer gezahlt werden. Mit anderen Worten: Wenn Sie eine Palette Waren aus den USA bestellen, wo der gesamte Transport 1,150 Euro kostet, wovon die lokalen Kosten (Mehrwertsteuergrundlage) in der EU 267 Euro ausmachen, dann beträgt die Mehrwertsteuer 67 Euro. Es ist die Verantwortung des Spediteurs diese Kosten abzurechnen.

Frachtkosten bei Transporteca

Hier auf unserem Portal können Sie Frachtkosten suchen und Ihren nächsten Transport online bestellen. Alle Preise sind All-Inclusive und können daher ganz einfach miteinander verglichen werden.

Benötigen Sie Information zu Preisen, die nicht online erhältlich sind, so holen wir gerne für Sie kostenlos Angebote unserer besten Spediteure ein. Diese schicken wir Ihnen dann innerhalb von 24 Stunden, unverbindlich und mit Preisgarantie.