Im internationalen Transportprozess müssen bei jedem Transport vom Absender zum Empfänger 5 physikalische und 2 dokumentarische Schritte stattfinden. Da jeder Schritt im Transportprozess mit Kosten verbunden ist, ist es wichtig im Vornherein zu klären, welche Kosten von wem übernommen werden.
Exportversand (Abholung)
Die Beförderung der Güter vom Lieferanten zum Warenhaus des Spediteurs im Transportprozess nennt man Exportversand beziehungsweise Abholung. Typischerweise werden die Waren mit einem LKW oder mit einem Zug oder mit einer Kombination aus beidem befördert und kann, abhängig der Distanz und Geographie, Stunden oder Wochen in Anspruch nehmen.
Wer diesen Schritt im Transportprozess organisiert und die entstehenden Kosten trägt, hängt ganz von der Vertragssituation zwischen dem Versender und Empfänger ab. Wenn der Vertrag vorsieht, dass der Empfänger für die Versendung der Waren, angefangen ab dem Warenhaus des Lieferanten, zuständig ist, dann ist es seine Pflicht, den Exportversand/Abholung zu organisieren. Falls der Vertrag vorsieht, dass der Empfänger erst ab einem späteren Punkt im Transportprozess für die Versendung der Ware verantwortlich ist, übernimmt der Versender den Exportversand/Abholung
Bei den Incoterms EXW (ex works/Lieferung ab Werk) und FCA (Free Carrier/frei Frachtführer) gilt der Exportversand als Aufgabe des Empfängers. Erfahren Sie mehr über Incoterms unter internationaler Transport.
Falls Sie für den Exportversand im Transportprozess zuständig sind und Ihr Spediteur solch eine Dienstleistung nicht anbietet, können Sie diesen Schritt selbst arrangieren oder ihn in Form einer Dienstleistung von einem Kurierdienst in Anspruch nehmen. Wenn Sie selbständig vorgehen können Sie die Güter ins Warenhaus Ihres Spediteurs transportieren und Ihrem Spediteur übergeben und somit Geld sparen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn Sie örtliche Erfahrung haben oder im lokalen Markt präsent sind.
Exportverzollung
Behörden schreiben vor, dass im Transportprozess eine Exportverzollung im Herkunftsland zur Registrierung der versendeten Güter vorgenommen wird. Die Exportverzollung wird von einem lizenzierten Zollagenten vorgenommen und benötigt das Einreichen einer Deklaration, die detailliert Auskunft über die Fracht gibt, und weitere Dokumente (Z.B. chinesische Export Lizenz). Dokumente, die neben der Deklaration benötigt werden, unterscheiden sich je nach Land, jedoch wird Ihr Spediteur in der Lage sein, Ihnen zu sagen, welche Dokumente Sie genau einreichen müssen, damit dieser Schritt im Transportprozess reibungslos verläuft.
Auch hier sollte vor dem Transport geklärt werden, wer die Exportverzollung im Transportprozess übernimmt. In der Regel ist es der Absender, der dazu entweder einen Spediteur beauftragt oder direkt einen Zollagenten nominiert. Im unwahrscheinlichen Fall, dass der Empfänger sich um die Exportverzollung im Transportprozess kümmern muss, ist es sinnvoll einen Spediteur zu beauftragen, falls man selbst keine örtliche Erfahrung hat oder nicht im lokalen Markt präsent ist. Alternativ kann man den Lieferanten anfordern die Exportverzollung zu klären.
Ursprungsbehandlung der Güter
Zur Ursprungsbehandlung gehören mehrere Aktivitäten, die vom Spediteur oder seinem Vertreter ausgeführt werden. Beginnend mit dem Erhalten der Güter, die dann gezählt und inspiziert werden. Die Güter werden auf die Buchungsdetails überprüft und die Rechnung des Spediteurs, die bestätigt, dass die Güter zum Transport erhalten worden sind, wird dem Absender ausgestellt.
Ursprungsbehandlung von LCL Containern (Containerteilladung)
Die Fracht wird dann im Lagerhaus mit anderen Gütern, die zum selben Zielort transportiert werden, zusammengetragen.
Einige Tage bevor das Transportmittel abfährt, wird die Fracht in Container einer Reederei verfrachtet und zum Hafen befördert. Am Hafen wird der Container zu den Containern gestellt, die mit demselben Schiff befördert werden sollen. Schließlich werden diese Container auch auf das Schiff geladen, wenn dieses bereit zum Ablegen ist.
Der Spediteur, der für den internationalen Transport beauftragt wurde, ist immer für die Ursprungsbehandlung verantwortlich, dies wird jedoch je nach Vereinbarung vom Versender oder Empfänger bezahlt.
Normalerweise übernimmt der Empfänger die Rechnung des Spediteurs für die Ursprungsbehandlung, wenn es sich um eine Lieferung ab Werk oder frei Frachtführer Lieferung handelt. Handelt es sich wiederum um eine FOB (free on board/frei an Bord), CNF/CIF (cost and freight/ Kosten und Fracht) oder DDU (delivered duty unpaid/unverzollt geliefert) Lieferung, kümmert sich der Versender um die Ursprungsbehandlung der Güter. Wird die Ursprungsbehandlung nicht zusammen mit der Seefracht berechnet, so muss sie spätestens vor der Beladung der Güter stattfinden.
Seefracht
Eine Reederei, die sich vertraglich mit dem Spediteur geeinigt hat, führt die Seefracht aus. Der Container kann dabei im Transportprozess auf mehrere Schiffe an verschiedenen Häfen umgeladen werden, genauso wie, wenn man ein Passagier im öffentlichen Verkehr umsteigt. Die geplante Route und das verwendete Schiff zur Beförderung der Güter können möglicherweise auf dem Schiffsfrachtbrief, der vom Spediteur ausgestellt wird, aufgelistet sein. Jedoch beziehen sich diese Informationen auf die erste Etappe des Transports und listet nicht unbedingt das Schiff auf, das die Güter endgültig zum Zielhafen transportiert.
Es ist für den Versender oder Empfänger der Ware nicht notwendig, zu wissen, welches Schiff die Fracht im Transportprozess befördert, sollten Sie sich dennoch dafür interessieren, können Sie auf der Internetseite der Reederei nachschauen, ob Sie Ihre Verbindung finden.
Die Reederei berechnet dem Spediteur die Seefracht und die damit verbundenen Kosten, der Spediteur wiederum teilt die Kosten auf und verteilt diese auf Kunden, die Güter in diesem Container besitzen. Beim Bewerten von Kosten eines Spediteurs sollten Sie sicher sein, dass alle weitere Kosten im Preis enthalten sind. Preise, die Sie auf Transporteca sehen, enthalten immer alle Kosten, die insgesamt anfallen.
Importverzollung
Behörden im Zielland verlangen die Importverzollung für alle Frachten, die in das Land eingeführt werden. Hierbei handelt es sich um eine Deklaration, die aussagt, um welche Art von Güter es sich handelt und deren Wert. Diese Angaben werden zur Registrierung der Güter und Erhebung von Zollgebühren verwendet. Die Importverzollung beinhaltet das Vorbereiten und Einreichen dieser Deklaration und weiterer benötigter Dokumente beim Zollamt. Hier handelt es sich nicht um die Gebühren, die erhoben werden, wenn Güter importiert werden und direkt vom Empfänger an die zuständigen Behörden gezahlt werden.
Normalerweise kann der Prozess der Importverzollung schon beginnen bevor die Fracht überhaupt am Hafen eingetroffen ist und muss abgeschlossen sein bevor die Waren das Land betreten. Güter sind in das Land eingetreten, wenn die Landesgrenze sowie Zoll verbundene Gebiete überschritten werden.
Ein Spediteur, sein Vertreter oder ein Zollagent sind in der Lage, die Importverzollung durchzuführen, vorausgesetzt sie besitzen die nötigen Lizenzen. Damit der Prozess eingeleitet werden kann, muss die ausführende Partei alle benötigten Dokumente besitzen. Normalerweise reichen dazu Kopien der Dokumente, einige Behörden verlangen jedoch Originaldokumente, um den Prozess abzuschließen. Informieren Sie sich bei Ihrem Spediteur oder beim Zollagenten, um zu erfahren, welche Dokumente benötigt werden.
Falls es sich nicht um eine DDP Lieferung handelt, muss der Empfänger sich um die Importverzollung kümmern. Meistens ist es am einfachsten den Spediteur oder seinen Agenten damit zu beauftragen, da sie ohnehin alle benötigten Dokumente für den Transportprozess besitzen werden. Falls der Spediteur diese Dienstleistung nicht anbietet, wird er einen Zollagenten empfehlen, der behilflich sein kann.
Zielhandhabung der Ware
Zur Zielhandhabung der Ware gehören mehrere Aufgaben, die die Angestellten des Spediteurs im Zielland erledigen müssen. Erst erhalten sie die Dokumente von den Kollegen oder Zollagenten aus dem Herkunftsland und überprüfen diese und reichen den originalen Schiffsfrachtbrief bei der Reederei ein. Daraufhin wird der Container am Hafen abgeholt und ins Lager transportiert, wo er geleert wird und die Güter inspiziert und sortiert werden. Entweder werden sie weiterverschickt oder vom Empfänger abgeholt.
Der Spediteur oder sein Vertreter sind immer für die Zielhandhabung verantwortlich, das liegt daran, dass nur sie den Container vom Hafen abholen können.
Die Kosten übernimmt entweder der Versender oder der Empfänger. Falls es sich um eine DDU oder DDP (delivered duty unpaid/paid / (un)verzollt geliefert) Lieferung handelt, ist es die Pflicht des Versenders für alle Kosten aufzukommen, die anfallen, um die Güter zum Empfänger zu transportieren. Darin eingeschlossen Kosten für die Zielhandhabung. Für andere Lieferungen wie EXW, FCA, FOB oder CNF/CIF (Lieferung ab Werk, frei Frachtführer, frei an Bord, Kosten und Fracht, Kosten, Versicherung, Fracht) gilt, dass der Empfänger sich um die Zielhandhabung kümmern muss. Wird die Zielhandhabung von derselben Partei gezahlt, die die Schiffsfracht zahlt, kann beides gleichzeitig berechnet werden. Die Zielhandhabung kann aber auch berechnet werden bevor die Güter vom Ziellagerhaus aus versandt werden.
Importtransport
Als Importtransport bezeichnet man den Transport der Güter vom Ziellagerhaus zur Adresse des Empfängers und somit das letzte Ziel der Güter. Typischerweise werden diese mit einem LKW oder einem Zug oder der Kombination aus beiden befördert, was, abhängig von der Distanz und der Geographie, wenige Stunden dauern kann aber auch einige Tage.
Der Importtransport kann von einem lokalen Transportunternehmen oder einem Spediteur, der ohnehin die internationale Schiffsfracht übernimmt, ausgeführt werden. Andernfalls kann der Empfänger die Güter selbst abholen und die Kosten für den Importtransport sparen. Wenn der Importtransport vom Spediteur übernommen wird, benutzt er eigene LKWs oder beauftragt ein Transportunternehmen. Also kann der Empfänger nicht immer einen direkten Repräsentanten des Spediteurs erwarten, wenn die Güter nachhause transportiert werden.
Der Importtransport kann über mehrere Zentren stattfinden, in denen der Spediteur die LKW Ladungen optimiert und eine möglichst effiziente Distribution ermöglicht. Einige Spediteure bieten sogar an, diese Schritte zu verfolgen, was jedoch zählt ist, wann die Güter ankommen und nicht über welche Route sie geliefert werden.
Solange es sich um keine DDU/DDP Lieferung handelt, kümmert sich normalerweise der Empfänger um den Importtransport, jedoch kann es auch vorteilhaft sein den Spediteur zum Importtransport zu nutzen, dies wäre dann eine simple Hauslieferung, bei der der Spediteure für den kompletten Transport bis zur Haustür des Empfängers verantwortlich ist. In diesem Fall müssten Zollgebühren trotzdem separat geregelt werden, damit der Spediteur den Importtransport abschließen kann.
Falls der Spediteur nicht in der Lage sein sollte einen Importtransport anzubieten, stehen in der Regel mehrere Alternativen auf dem lokalen Markt zur Verfügung. Entweder kann der Vertreter des Spediteurs einen Kurierdienst empfehlen oder der Empfänger hat bereits Erfahrungen mit bestimmten Anbietern gesammelt. Im Endeffekt muss ein Kurierdienst angerufen werden, der seine Stärken im lokalen Markt hat. Dies kann normalerweise online recherchiert werden.
Wer zahlt was im Transportprozess?
Der Tür-zum-Hafen Transport deckt alle Transportkosten ab, die von der Tür einer Adresse im Heimatland, die Sie spezifizieren, bis zu einem Hafen im Zielland, anfallen. Für den Versender fallen keine Transportkosten, wenn der Spediteur die Güter abholt. Jegliche Kosten für die Güterhandhabung im Zielland werden direkt dem Empfänger berechnet, bevor die Güter im Lagerhaus des Spediteurs eingesammelt werden können.
Der Tür-zum-Lagerhaus Transport deckt alle Transportkosten ab, die von der Tür einer Adresse im Heimatland, die Sie spezifizieren, bis zum Lagerhaus des Spediteurs im Zielland, anfallen. Für den Versender fallen keine Transportkosten, wenn der Spediteur die Güter abholt. Auch für den Empfänger fallen keine Transportkosten an, wenn er die Güter im Lagerhaus abholt.
Dies könnte relevant sein, wenn Sie Ihre Güter unter EXW-Bedingungen importieren und die Güter selbst im Lagerhaus des Spediteurs abholen möchten.
Der Tür-zu-Tür Transport deckt den gesamten Transport von der Tür einer Adresse im Heimatland, die Sie spezifizieren, bis zur Tür einer Adresse im Zielland, die Sie ebenfalls spezifizieren, ab. Für den Absender fallen keine zusätzlichen Transportkosten an, wenn der Spediteur die Güter abholt, für den Empfänger fallen keine an, wenn der Spediteur sie zu ihm liefert.
Dies könnte relevant sein, wenn die Güter unter EXW, DDU oder DDP-Bedingungen importiert werden.
Der Lagerhaus-zum-Hafen Transport deckt alle Frachtkosten, Zuschläge und lokale Gebühren ab. Es fallen für den Absender keine Transportkosten an, wenn er die Güter im Heimatland im Lagerhaus des Spediteurs abgibt. Alle lokalen Gebühren für die Handhabung der Güter werden dem Empfänger direkt berechnet, bevor die Güter im Lagerhaus des Spediteurs im Zielland abgeholt werden können.
Dies könnte relevant sein, wenn Sie der Exporteur sind, der unter CIF oder CNF- Bedingungen verkauft und die Exportverzollung selbst übernehmen möchten. Oder Falls Sie unter FCA-Bedingungen importieren und den Importtransport selbst übernehmen möchten.
Der Lagerhaus-zum-Lagerhaus Transport deckt alle Frachtkosten, Zuschläge und lokale Gebühren, die im Heimat- und Zielland anfallen, ab. Es fallen keine Transportkosten für den Versender an, wenn er die Güter im Heimatland im Lagerhaus des Spediteurs abgibt. Dem Empfänger werden keine Kosten vor der Abholung der Güter im Lagerhaus des Spediteurs im Zielland berechnet.
Dies könnte relevant sein, wenn Sie der Exporteur sind und unter DPU (Geliefert Terminal) -Bedingungen verkaufen sowie den Exportversand selbst übernehmen möchten oder der Importeur sind, der unter FCA-Bedingungen importiert und den Importtransport selbst übernehmen möchten.
Der Lagerhaus-zur-Tür Transport deckt alle Transportkosten ab, die ab dem Lagerhaus des Spediteurs im Heimatland bis zu einer Adresse im Zielland, die Sie spezifizieren, anfallen. Für den Versender fallen keine Transportkosten an, wenn er die Güter im Lagerhaus des Spediteurs im Heimatland abgibt, für den Empfänger fallen keine an, wenn die Güter versendet werden.
Dies könnte relevant sein, wenn Sie der Exporteur sind der unter DDU oder DDP- Bedingung verkauft und den Exportversand selbst übernehmen möchten oder der Importeur sind, der auf FCA-Bedingungen importiert.
Der Hafen-zum-Hafen Transport deckt alle Frachtkosten und Zuschläge ab, die ab dem Hafen im Heimatland bis zum Zielhafen anfallen. Lokale Gebühren für die Handhabung der Güter im Heimatland werden direkt dem Versender berechnet, wenn die Güter im Lagerhaus des Spediteurs im Heimatland abgegeben werden. Lokale Gebühren für die Handhabung der Güter im Zielland werden direkt dem Empfänger berechnet, bevor die Güter im Lagerhaus des Spediteurs eingesammelt werden.
Dies könnte relevant sein, wenn Sie der Exporteur sind, der unter CNF oder CIF-Bedingungen verkauft und den Exportversand selbst übernehmen möchten oder der Importeur sind, der unter FOB-Bedingungen importiert und den Importtransport selbst übernehmen möchten.
Der Hafen-zum-Lagerhaus Transport deckt alle Frachtkosten, Zuschläge und lokale Gebühren im Zielland ab. Die lokalen Gebühren für die Handhabung der Güter im Heimatland werden dem Versender direkt berechnet, wenn die Güter im Lager des Spediteurs abgegeben werden. Dem Empfänger werden keine Transportkosten berechnet, wenn er die Güter im Lagerhaus des Spediteurs im Zielland abholt.
Dies könnte relevant sein, wenn Sie der Importeur sind, der unter FOB-Bedingungen importiert und den Importversand selbst übernehmen möchten.
Der Hafen-zur-Tür Transport deckt den gesamten Transport von dem Heimatshafen bis zur Tür einer Adresse im Zielland, die Sie spezifisch angeben, ab. Dabei werden lokale Gebühren für die Güterhandhabung im Heimatland direkt dem Versender berechnet, wenn die Güter im Lagerhaus des Spediteurs übergeben werden. Es fallen keine Transportkosten für den Empfänger an, wenn die Güter im Zielland versendet werden.
Dies könnte relevant sein, wenn Sie der Importeur sind, der unter FOB-Bedingungen importiert und die Güter bis zu Ihrer Haustür geliefert haben möchten.
Die Zollabfertigung ist ein optionaler Service, der vom Spediteur angeboten werden kann. Lesen Sie mehr über die Exportzollabfertigung und Importzollabfertigung unter Transportprozess, um zu erfahren, welche Alternativen bereitstehen, falls Sie die Zollabfertigung nicht direkt beim Spediteur buchen.
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